Sonntag, 29. Mai 2011

Start im Wildstaudengarten



Noch mal ein Wort zu den Winterschäden. Erst jetzt zeigt sich, dass die neueren Miscanthus-Sorten bei uns ziemlich stark gelitten haben, obwohl sie spärlich doch noch austreiben. Im Bild ‚Yakushima Dwarf’.
Ansonsten sind die Unbilden der vergangenen Monate vergessen. 
Ende Mai beginnt in unserem Wildstaudengarten die Saison. Die grünen Büsche der Stauden beginnen sich in der Höhe zu differenzieren und ein erster Blühhöhepunkt des Jahres ist zu verzeichnen.


Iris sibirica, pseudacorus und versicolor zusammen mit Trollius, Polemonium und Lychnis geben am Teich ein farbenfrohes Bild.
Geranium, allen voran G. sylvaticum und phaeum, sowie die zarten Akeleien sind im Gehölzsaum in allen Farben vertreten.
Hemerocallis middendorfii und lilioasphodelus bringen kräftiges Gelb und Spornblumen leuchtendes Rot in die Wiesen-Pflanzung.
Riesen-Kugellauch füllt schon die oberste Etage der Pflanzung, die weiße Hesperis matronalis sollte das auch im Gehölzsaum tun, ist aber beim ersten Regen schon umgefallen. Sie erinnert mich sehr zeitig im Jahr an eins unserer großen Probleme im Garten: Alles wächst im guten und feuchten Boden im Teichumfeld sehr „mastig“, obwohl nie gedüngt, und fällt beim ersten Sturm und Gewitterregen um.

Sonntag, 15. Mai 2011

Das verrückte Frühjahr 2011



"Wenn erst die Arbeit im Garten wieder los geht, hast Du keine Zeit zum Bloggen". Recht hat er mal wieder mein Gartenfreund. Schuld war aber das verückte Frühjahr hier im Nordosten. So etwa 5 Wochen kein Regen und dann die größte Pflanz- und Umpflanzaktion aller Zeiten. Doch nun ist alles in der Erde und für dieses Jahr auch am richtigen Fleck. Nächstes Frühjahr geht's weiter, denn fertig ist man nie. Nun regnet es auch!!
Im März schrieb ich von "Stauden im Koma". Der Natur sei Dank, waren die Winterschäden nicht so schlimm wie erwartet. Eigentlich ist so gar nichts vollkommen auf der Strecke geblieben. Die Neuanschaffungen verschiedener Miscanthus-Sorten und anderer Gräser treiben sehr spärlich aus. Rudbeckia grandiflora 'Sundance' überlebte nur in einem Exemplar von 5 neu gekauften.
Dieses ständige Schauen, ob sie nun überlebt haben oder nicht, machte mir mal wieder den Unterschied zwischen amerikanischen Präriepflanzen (warm season plants ) und unseren einheimischen Wiesenpflanzen (cool season plants) deutlich. Während z. B. unser Polemonium schon kniehoch war, trieben Eupatorium jetzt im Mai gerade erst aus. Warm season Pflanzen brauchen eine Bodentemperatur von mindestens 15°C.
Zum Foto: Auch um meine Kobralilien (Arisaema) aus dem Kuju Hochland in Japan machte ich mir Sorgen, doch wie Sie sehen schwatzen sie schon wieder miteinander. Auch die Trockenheit hat ihnen nichts ausgemacht, denn sie leben ja erst mal von ihrer Knolle. Ich habe sie nun fast 10 Jahre, aus selbst gesammelten Samen gezogen, und kann nach diesem Winter nun endgültig sagen, dass sie bei uns winterhart sind. Trotzdem sieht man sie kaum in unseren Gärten.