Freitag, 24. August 2012

Überwältigend oder lieblich

Wie man seine Stauden pflanzt ist sicher auch von der Größe des Gartens abhängig. In einem großen Garten oder Park kann man auch große Flächen mit nur einer Art bepflanzen. In einem normalen Garten am Haus findet man oft viele Arten bunt durcheinander gepflanzt.
Schon seit Jahren plagt mich die Frage, wie ich das in meinem 1000m²-Garten am besten machen sollte. Die ersten 20 Jahre habe ich gesammelt und gesammelt. Es entstand ein bunter Flickenteppich.
Dann kam die Erkentnis, weniger ist mehr, und ich habe die Arten auf besonders wüchsige und damit pflegeleichte reduziert. Manche Art hatte auch bereits Flächen von mehreren Quadratmetern eingenommen, wie z. B. die Ligularien. Andere wurden in zahlreichen Exemplaren einer Art als Driften gepflanzt. Besucher meinten dann auch, ich würde Klotzen statt Kleckern und das Gartenbild sei überwältigend.
Aber will ich denn meine Besucher und mich überwältigen?
Sicher nicht, eher will ich mich wohlfühlen und meine Besucher sollen ebenfalls ein mehr zartes Gefühl empfinden, das ein eher lieblicher Garten hervorruft. Über die Begriffe zart und lieblich läßt sich sicher streiten, aber ich denke Ihr wißt, was ich meine?
Nun sollen einige Beispiele gezeigt werden:





Hier die Ligularien als 15 jähriger Bestand, zur Blütezeit übermannshoch, überwältigend.


Die gleiche Ligularie in wenigen Exemplaren eingestreut zwischen anderen Stauden wirkt nicht so aufdringlich.


Auch diese Präriestauden könnten noch mehr vereinzelt werden.
Was meint Ihr??

4 Kommentare:

  1. Hallo,

    die Staudenkombi auf dem ersten Foto sieht einfach toll aus, vorallem so im Gegenlicht.
    Ich würde die Stauden, auf dem letzten Foto vorläufig so lassen. Ich finde sie wirken gerade durch ihr üpiges Wachstum so gut.
    Dir noch ein schönes Wochenende
    Dagmar

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  2. Ich stehe auch immer vor der Aufgabe meine Sammelwut und Gestaltung meines Gartens unter einem Hut zu bringen.

    Damit es nicht zu wahllos wirkt, habe ich mir selber ein strenges Farbregiment auferlegt. Das geht meiner Meinung recht gut auf - vielleicht fehlt dem Garten etwas an Spannung, aber er strahlt eine unglaublich Ruhe aus, was für mich viel wichtiger ist.

    Liebe Grüsse Rosana

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  3. Ich stelle mir diese Fragen schon obwohl ich von einem eigenen (Klein)garten derzeit nur träume! Aber Planung ist alles, nech? ;) Einige deiner Fotos habe ich schon seit langem gespeichert als gelungenes Beispiel für Beet-Design. Ich mag die Bänder von gleichartigen Pflanzen, denn ich finde das strahlt mehr Ruhe aus als wenn alles durcheinander gepflanzt ist und das Auge nicht weiß wo es hingucken soll. Außerdem finde ich, dass Pflanzen in Gruppen besser zur Geltung kommen. Vielleicht kommt mehr "Zartheit" in die Pflanzung wenn die Pflanzen selbst nicht so riesig sondern etwas filigraner sind? Außerdem wirken wohl weiß und kalte Farben zarter als rot und gelb. Aber ich kann ja nur spekulieren. Auf meinem Balkon kann ich das leider noch nicht austesten ;)

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  4. Hallo Sabrina,
    danke für Deine Bemerkungen, die für einen "Balkongärtner" doch schon sehr professionell sind.
    Bänder von gleichartigen Pflanzen, sogenannte Drifts oder einzeln, dass ist eine interessante Frage, die ich mal etwas verfolgen werde, wenn ich alle Bilder des Jahres in meine Homepage einsortiert habe.
    Daran habe ich auch schon gedacht, dass wenn die Pflanzen selbst nicht so riesig sondern etwas filigraner sind, ein lieblicherer Eindruck entsteht. In frühereren Jahren habe ich mal große Stauden gesammelt, weil ich etwas Dschungelhaftes inszenieren wollte. Aber Dschungel und Staudenwiese sind nun mal Gegensätze. Aber vielleicht sollte ich den vorderen trockneren Gartenteil als Staudenwiese und den hinteren feuchten Teil am Teich als mehr dschungelhaft gestalten? In der Natur wächst es ja im Feuchten auch alles besser und höher.

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