Donnerstag, 26. September 2013

Staudentausch

Im Frühjahr und Herbst ist die große Aktion des Umgestaltens angesagt. Zu alt gewordene Stauden, die innen verkahlen werden rausgeholt und wie ein Kuchen geteilt. Doch, oh Schreck, die manchmal bis zu 10 Kuchenstücke haben keinen Platz mehr. Auf den Kompost wäre der kürzeste Weg. Es ist aber zu schade um die Pflanzen. Wurden sie doch vor Jahren für mindestens 3 Euro in 9x9cm-Töpfen als Winzlinge gekauft. Heute ist selbst ein Kuchenstück 3 bis 5 Mal so groß.
Schön wäre es sie zu tauschen.
Anzubieten hätte ich: Goldbandleisten-Gras, Silberfahnengras (Miscanthus sinensis var. purpurascens) und andere Sorten, Aster simplex, Aster lanceolatus, Schildblatt (Darmera peltata), Wiesen-Iris, verschiedene Akeleien und vieles Anderes.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel noch Ende September blüht.

Die Wiesen-Iris werden aufgenommen, geteilt und wieder neu gepflanzt. Dabei haben nicht mehr alle Platz.

Herrliche Herbstfärbung von Schildblatt und Silberfahnengras. Beides muß verkleinert werden.

Der Rasen mußte schon bis auf einen schmalen Weg den Stauden weichen.
Gesucht werden von mir verschiedene niedrige und halbhohe Herbstastern, verschiedene bläuliche und rosa Phloxe.
Vieleicht findet sich ein Leser meines Blogs aus der näheren Umgebung. Wenn es keine Fahrmöglichkeit gibt, bringe ich die Pflanzen auch zu Ihnen nach Hause.  Wenn nichts zum Tauschen da ist, gebe ich die Teilstücke auch sehr günstig ab.

Tintlinge

Nach dem Strand ist für mich die zweite Alternative zum Garten der Wald. Jedes Jahr im Herbst geht es zum Pilze suchen. In diesem Jahr waren es mehr Steinpilze als in anderen Jahren. Überhaupt ist das Vorkommen der Pilze nach Ort und Zeit eine Wissenschaft für sich. In manchen Jahren haben die Körbe nicht ausgereicht, und wir haben die Jacken ausgezogen und Pilze reingefüllt. In anderen Jahren war es nur ein frustrierender Waldspaziergang.
Nach unseren Erfahrungen gibt es Pilzstellen, die aber nur ein paar Jahre Pilze hervorbringen. Auf unserer heutigen Pilzwanderung fanden wir eine Pilzstelle, die es schon vor fast 40 Jahren gab. Genauer gesagt ist es eine Ansammlung von hunderten Schopf-Tintlingen (Coprinus comatus).

Der linke Tintling löst sich bereits in Tinte auf.

Gesammelt werden nur die kleinsten Pilze, die sehr zahlreich erscheinen.



Damals entdeckten wir die Stelle im Wald am Rande eines Dorf-Müllplatzes. Das waren Vertiefungen in der Landschaft, in die jeder Dorfbewohner seine Abfälle entsorgen konnte, z. B. Abrißsteine, alte Fahrräder, Lumpen u.s.w. Später wurde der Müllplatz geschlossen, mit Erde überzogen und mit kleinen Bäumchen bepflanzt. Damit die Rehe nicht die Bäumchen fressen, wurde ein Drahtzaun um das Gelände gezogen. Nun nach fast 40 Jahren sind die Zaunpfähle verrottet, der Zaun verrostet und die Bäumchen sind ein Wald geworden. Seit vielen Jahren waren wir nicht mehr da, aber die Tintlinge waren ihrem Platz treu geblieben.
Den Namen haben die Pilze von der Eigenschaft im Alter zu zerfließen und zu Boden zu tropfen. Diese Flüssigkeit hat man früher als Tinte genutzt. Die jungen Pilze sind ein ausgezeichneter Speisepilz. Tintlinge werden deshalb auch als Spargelpilze bezeichnet. Trotzdem kennt sie kaum einer hier in der Region als Speisepilze. Außerdem vermutet man an dieser Stelle kaum Pilze zu finden. Das heißt, die nächsten Jahrzente sind wir mit Pilzen versorgt.
Allerdings ist da ein gewisses Unbehagen auf Grund des Vorkommens auf einem ehemaligem Müllplatz. Als Saprobiont lebt der Pilz in toter, sich zersetzender organischer Substanz. Reicht sein Myzel bis in den Müll?
Kann mir jemand sagen, ob der alte Müll in irgend einer Weise die Zusammensetzung der Pilze beeinflusst?

Freitag, 6. September 2013

IGS Hamburg

Die Internationale Gartenschau findet aller 10 Jahre statt und diesmal in Hamburg, also für uns gleich um die Ecke. Es sollte also für einen Staudenfreund keinen Grund geben, da nicht hin zu fahren. Die vorherige IGS 2003 in Rostock war uns noch in guter Erinnerung.
Um es gleich vorweg zu sagen, es war eine Enttäuschung für mich. Ähnlich der Floriade, die bedeutendste Garten- Expo der Welt, die wir im letzten Jahr im Juni besucht hatten (siehe http://wildstauden.blogspot.de/2012/06/floriade.html).
Die meisten Beete strotzten vor Buntheit.
So mancher der "Gärten" war stark gewöhnungsbedürftig, wie die Tomatenketschup-Flasche, die Wasserbehälter oder die blauen Glasscherben mit Blechbüchsenabfall. Mal gut, dass es Erklärer gab.
Stauden gab es auch. Auch Wildstauden, mit Dünger und Wasser voll gepumpt, dass sie dunkelgrün und doppelt so hoch waren und dann natürlich umfielen bzw. gestäbt werden mußten.
Besonders traurig sah der "Loki-Schmidt-Garten" aus. Er ist den einheimischen Wildstauden gewidmet. Besonders gespannt war ich auf den eigens für die Gattung Echinacea gestalteten 460 m² großen Garten. Zuerst habe ich ihn glatt übersehen und suchen müssen. Es waren kaum Echinacea zu sehen. Wahrscheinlich schon verblüht Anfang September?





Mal gut, dass es Erklärer gibt!


Blaue Fata Morgana aus Sand, Glassplit und Getränkedosen?

Das Echinacea-Beet am Wasserwerk, im Vordergrund Echinacea tennesseensis
Der Loki Schmidt-Garten, rechts ist ein verblühter Alant zu sehen. Das wars auch schon.