Mittwoch, 16. Dezember 2015

Winterarbeiten

Immer noch ist es relativ warm in Norddeutschland, und so bin ich auch fast jeden Tag ein paar Stunden im Garten. Zugegeben, es kostet Überwindung in die feuchte Kälte raus zu gehen. Doch mit ein paar Tricks wird es erträglicher. Eine halbe Stunde vorher wird das Arbeitshemd auf der Heizung vorgewärmt. Dann erledige ich erst mal ein paar Arbeiten unter Dach, um die Muskeln zu erwärmen, wie z. B. Anfeuerholz zu hacken, Äpfel sortieren oder etwas aufzuräumen. Beim Holzhacken kann man dann ja auch schon vom Nachmittagskaffee am Kaminfeuer träumen. Doch jetzt geht es erst mal raus. Der Kompost wird verteilt, Bäume müssen gefällt oder auf den Stock gesetzt werden und das erste Staudenkraut muss entfernt werden, dort, wo bereits schon die Schneeglöckchen sprießen. Ein verrücktes Jahr. Aber wir Gärtner haben ja immer was zu meckern.
Ansonsten ist jetzt die große Zeit des Lesens angebrochen. Deshalb hier mal wieder ein Buchtipp. Ein bischen graut mir ja vor diesem Buch. Nicht nur, dass es groß und schwer ist. "Das grosse Buch der Gartengestaltung", "Das neue Grundlagenwerk zur Gartengestaltung" soll auch "alles enthalten, was man übers Gärtnern heute wissen muss." Solche Titel und Untertitel machen mich eher skeptisch.

Das grosse Buch der Gartengestaltung
aus dem Englischen von Angelika Franz
Originaltitel: Heidi Howcroft, Marianne Majerus: Garden Design, Originalverlag: Conran Octopus, mit Fotos von Marianne Majerus
Gebundenes Buch, Pappband, 320 Seiten, Verlag: DVA Architektur,  02.03.2015,
ISBN: 978-3-421-04007-7, € 49,99

In der Einleitung und dem ersten Kapitel "Grundlagen" werden alle wichtigen Vorbedingungen für die Gestaltung eines Gartens überzeugend erläutert. Im zweiten Kapitel geht es um die verschiedenen Gartenstile: historischer, zeitgenössischer, ländlicher, naturnaher oder Cottage-Stil. Zu jedem Stil werden Beispielgärten gezeigt. Ein großer Teil des Buches befaßt sich in Kapitel drei mit den baulichen Elementen des Gartens, Wege, Terassen, Einfriedungen u. a.
Im vierten Kapitel, dem größten, geht es um die Pflanzen. Viele wundervolle Bilder geben Anregungen für die Gestaltung des eigenen Gartens. Neben den typischen englischen Cottagegärten werden auch an vielen Beispielen die modernen niederländischen und deutschen Stauden-Gräser-Pflanzungen im Präriegartenstil gezeigt. Auch die Gestaltung von Gemüsegärten ist nicht vergessen. Obwohl die vorgestellten Gärten größtenteils in England beheimatet sind, sind nur sehr wenige Pflanzen zu sehen, die nicht bei uns in Norddeutschland den Winter überstehen würden.
Im fünften Kapitel geht es unter der Überschrift: "Den Garten einrichten" um Wasser im Garten, Pavillons, Gartenmöbel und Beleuchtung, sowie Kunst im Garten. Hier kann man noch mal richtig viel Geld ausgeben oder es auch lassen.
Abschließend gibt es noch ein Kapitel "Schwierige Standorte und Expertentipps" in dem Empfehlungen für Dach- und Küstengärten, sowie Hinterhöfe gegeben werden. Die Expertentipps sind dabei recht kurz gekommen.
Der Text des Buches ist relativ kurz gehalten und wird von den Bildern und deren Bildunterschriften förmlich "erschlagen". Sehr vorteilhaft ist die Benennung der gezeigten Pflanzen. Der auf etwa einem Drittel der Seiten Grau in Grau gestaltete Text ist schwer lesbar.

Für Gartenanfänger und Fortgeschrittene bietet das wertvolle Buch tatsächlich alles, was man übers Gärtnern heute wissen muss. Zahlreiche Bilder von herausragender Qualität mit einer hellen, sonnigen Ausstrahlung bereichern das Buch, eine Augenweide.

Montag, 14. Dezember 2015

Im Farbenmeer eines Präriegartens

Im Farbenmeer eines Präriegartens
von Lianne Pot (Autor), Ulrike Romeis (Fotograf), Josef Bieker (Fotograf)
Deutsche Verlags-Anstalt, 8/2015, 96 Seiten,  
ISBN: 978-3421039743, 19,99 €
 

Ein Farbenmeer ist bereits der Buchumschlag. Weiße Wolken vor blauem Himmel und weiß-blau-gelbe Blumen auf der Erde.
Das Buch ist keines der bereits zahlreichen Präriebücher sondern eher die eindrucksvolle, ganz persönliche Beschreibung eines Gartens. Es erscheint in der Reihe "Das Gartenporträt". Die Autorin führt den Leser durch ihren Garten zu den verschiedenen Jahreszeiten. Allerdings geht es der Gestalterin und Besitzerin des Gartens sehr um die Gräser und nach einem Besuch der echten Prärien in den USA, um die Gestaltung eines Präriegartens auf 3500 m². Doch was macht den Präriegarten aus?
Die Autorin schreibt: "Meiner Meinung nach ist ein Präriegarten ein System aus langlebigen, vor allem nordamerikanischen Stauden und Gräsern." Darüber zeigt sie jedoch ein Bild mit einer großen Menge roter Lupinen 'My Castle'. Diese sind jedoch recht kurzlebig. In der Bildunterschrift steht, das eine gewaltige Wirkung entsteht. Typisch Prärie ist aber, wenn man den verschiedenen Präriegartenbüchern folgt, dass auf die Bildung von gewaltig wirkenden Pflanzengruppen weitgehend  verzichtet wird. Weiter hinten (Seite 81) bestätigt die Autorin, "dass eine echte Mischbepflanzung am besten zu einem Präriegarten passt" und auf Seite 91 "Mir persönlich gefällt der Kontrast zwischen Formen am besten, Farben sind mir da weniger wichtig,"
Da sich der Rezensent ebenfalls um einen naturalistischen Gräser-Stauden-Stil für seinen Garten bemüht, kann er diese Widersprüchlichkeit sehr gut verstehen. (Siehe auch mein Blogpost: http://wildstauden.blogspot.de/2012/08/uberwaltigend-oder-lieblich.html). Die englische Staudenrabatte, immer noch allgegenwärtig in Büchern und Zeitschriften hat unsere Sehgewohnheiten geprägt. Diese muss man in Frage stellen, um für die Reize eines Präriegartens offen zu sein.
Ein paar kleine Fehler haben sich eingeschlichen, die aber nur einen "furchtbaren" Perfektionisten auffallen: Das Bild auf Seite 16 zeigt nicht, wie geschrieben Heliopsis helianthoides, sondern Rudbeckia nitida. Der gleiche Fehler hat sich auf Seite 58 eingeschlichen. Auf Seite 39 ist nicht Veronicastrum 'Faszination' zu sehen, sondern die weiße 'Diana'. Im Text auf Seite 43 steht: "Echinops trägt knallrote Kugeln". Es gibt nur blaue und weiße Kugeldisteln. Die auf Seite 88 erwähnte Aster 'Jildau' heißt richtig Aster tataricus 'Jindai'.

Das Buch ist ein sehr wertvoller Beitrag zur Gestaltung von Präriegärten und die Entstehung des Gartens wird sehr spannend erzählt. Die zahlreichen Bilder mit fast immer blauen Himmel zeigen sehr kontrastreiche Bilder. Das Buch ist ein schönes Weihnachtsgeschenk für alle Staudenfreunde, die mehr als nur eine englische Staudenrabatte wünschen. Der Wunsch den Garten zu besuchen, kann von Ende März bis Ende Oktober erfüllt werden.



Dienstag, 8. Dezember 2015

Winterjasmin schneiden

Zu den Kommentaren vom letzten Post noch ein paar Bemerkungen und Bilder.
Ja, Edith, ihn so lassen wie er ist, habe ich nun fast 40 Jahre durchgehalten. Doch nun kommen die Enkel, es sind inzwischen schon sechs, und sollen unter Aufsicht spielen. Da wird jeder Platz auf der Terrasse gebraucht.
Danke Anja und Michael für die klaren Worte.
Ich bin gleich zur Tat geschritten, bevor ich es mir noch mal überlege. Manche Dinge muss man sofort machen. So halte ich es auch mit Umpflanzaktionen.

Die Hälfte ist bis auf Hüfthöhe gekürzt.


Es waren hunderte Triebe von unten, und es sind auch grüne dabei.

Das Nächste ist der Efeu rechts am Haus.
Vom Schneiden des Efeus hatte ich schon berichtet: http://wildstauden.blogspot.de/2011/03/monster-efeu-schneiden.html.





Montag, 7. Dezember 2015

Winterjasmin und Gute Wünsche

Immer noch sind um die 10°C und heute ist es auch noch fast windstill. Also raus in den Garten, zu tun gibt es immer. Vorher wird das Arbeits-Hemd über dem Heizkörper angewärmt. Das hilft ungemein, um sich zu überwinden, im Winter raus zu gehen.
Heute nachmittag zum Kaffee wird dann bei einbrechender Dunkelheit der Kamin angeheizt, die Pyramide dreht sich, der Räuchermann qualmt vor sich hin und zahlreiche erzgebirgische Figuren stehen unter Tannensträußen, behangen mit allem Möglichen.

Doch vorher möchte ich allen meinen Lesern eine ruhige und besinnliche Adventszeit, sowie Frohe Weihnachten und ein gesundes Neues Jahr wünschen.


 Ein 40 Jahre alter Winterjasmin blüht in diesem Jahr besonders schön. Doch leider hat er einen beträchtlichen Teil der Terrasse okkupiert. Nun würde ich ihn gern zurückschneiden. Aber vielleicht treibt das alte Holz da ganz hinten an der Wand nicht mehr aus? Das wäre schrecklich.
Bei: http://phlora.de/darf-ich-winterjasmin-schneiden/ fand ich:
"Der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) wird normalerweise nicht geschnitten. Er entwickelt sich dann zunehmend bu­schiger und blüht auch ohne Schnitt jedes Jahr zuverläs­sig. Der Spreizklimmer (seine langen Triebe legen sich über Mauern und Zäune ohne Hilfe) ist jedoch durchaus schnittver­träglich. Falls nötig, erfolgt der Rückschnitt nach der Blüte im Spätwinter. Er verzweigt sich danach und bringt bereits im Sommer wieder Blütentriebe für das nächste Jahr hervor.
 Winterjasmin verträgt jeden Schnitt, man kann ihn auch auf den Stock setzen, d.h. handhoch (5-10cm) über dem Boden abschneiden."

Hat jemand Erfahrung mit dem Rückschnitt?


 

Samstag, 14. November 2015

November- kein Ende des Gartenjahres

Crocus speciosus Herbstkrokus

Samenstände von Wasserdost und Ligularien
Am 3. November titelte ich einen Post mit: "November-Ende des Gartenjahres?". Heute kann ich sagen, keinesfalls ein Ende! Aber das ist sicher nicht in jedem Jahr gleich. Dieser November soll wohl der wärmste aller Zeiten werden. Aber das heißt nicht im Garten sitzen, sondern arbeiten. Im Laufe des Jahres habe ich mir aufgeschrieben, was alles aus verschiedenen Gründen umgepflanzt werden muss. Bisher hatte ich das Meiste im Frühjahr umgepflanzt. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Stauden noch gut einwachsen, während es immer kälter wird und sie sich zumindest oberirdisch stark zurückziehen, während im Frühjahr alles spriest, oberirdisch und folglich auch unterirdisch.

Im Internet wird es konträr diskutiert und böse Zungen behaupten, die Staudengärtner plädieren für den Herbst denn sie wollen ja auch im Herbst was verkaufen!?
"Die beste Pflanzzeit ist nach wie vor der Herbst, von September bis November: Dann ist das oberirdische Wachstum der Stauden abgeschlossen, während im warmen Boden die Wurzeln noch wachsen. Ausnahmen sind Gräser, Farne oder spätblühende Stauden wie z.B. Herbstchrysanthemen. Sie sollten erst übers Jahr gut einwurzeln können, bevor sie in den ersten Winter gehen."
"Bester Zeitpunkt zum Pflanzen und Umpflanzen für fast alle Stauden und Gehölze ist grundsätzlich der Spätsommer und Frühherbst (August bis September), und zwar dann wenn die Hitze vorbei ist und es öfter regnet: Dann haben die Pflanzen vor dem Winter genug Zeit Wurzeln zu bilden und anzuwachsen, und man braucht nicht dauernd zu gießen. Auch der Frühling  eignet sich meist gut, häufig muss man dann aber zusätzlich wässern, weil es plötzlich schon über längere Zeit zu warm und trocken wird."
Auch die Indianernessel (Monarda), Margeriten und die hohen Staudenastern überleben besser bei der Pflanzung im Frühjahr, weil ihr Wurzelsystem nur flach unter dem Boden verläuft und bei Frost und Nässe im Herbst oder Winter absterben würde. Auch die Färberkamille und die Katzenminze, sowie die Lupine lieben das Winterwetter nicht und ebenfalls die Farne und die Staudengräser." 
"So wie im Hebst die Frühblüher gepflanzt werden, ist das Frühjahr die beste Zeit zur Pflanzung der sommer- und herbstblühenden Stauden."
Mein Gartenfreund Tobias schrieb mir kürzlich seine Argumente für die Herbstpflanzung: "Ich mache meine Umpflanzaktionen seit Jahren immer im November, wenn alles verblüht ist. Bisher ist das allen Stauden gut bekommen. Zum einen sind die Stauden jetzt schön kompakt und gegenüber mechanischer Beanspruchung am unempfindlichsten. Man kann überall drüberlatschen. Zum anderen fallen beim Buddeln zahlreiche Frühblüherzwiebeln an, die ich sammle und wieder einsetze. Im Frühling ist das nicht möglich. Im Gegenteil bekommt den Stauden, die ich erst im April verpflanze, Trockenheit im Frühling besonders schlecht."
Das hat mich überzeugt!
Bei den Umpflanzaktionen bemühe ich mich darum, möglichst wenig davon, d. h. braune Erde, im nächsten Sommer sichtbar zu machen. Es werden immer nur kleinere Areale bearbeitet und möglichst in den hinteren Reihen der Pflanzung. Mit dem Spaten steche ich ein Quadrat aus und klopfe es auf dem Spatenstiel aus. Solange bis nur noch Wurzeln von Quecke, Giersch, Schachtelhalm und Winde übrig sind.  Die Wurzeln kommen auf den Kompost. Nur Winde und kleine Steine werden im Hausmüll entsorgt (zweiter Eimer).
Stauden werden vorher rausgepult und kommen in die "Reha". Bei den Stauden muss man auf die nächstjährigen Triebe achten und sie nicht abbrechen (weiß im 3. Bild) und auf die Zwiebeln, wie Tobias schon schrieb. Sie sind durch ihre zarten, weißen Wurzeln sehr gut sichtbar, selbst die erdfarbenen Winterlinge.

Anschließend wird die Erde mit etwas Kompost vermischt und das Areal kann neu bepflanzt werden.
Neben vielen anderen Pflanzen habe ich im November auch Gräser verpflanzt (Miscanthus sinensis 'Gracillimus' und Gartensandrohr).







Donnerstag, 12. November 2015

Mein Garten. Ein Geben und Nehmen

http://www.ulmer.de/Mein-Garten,L1VMTUVSU0hPUF9ERVRBSUw_U0hPUF9JRD00NzMwNjY0Jk1JRD0zMjEw.html?UID=D361F41CF2BF54644F0B4C9BB78EC9C2C43745A104D3
Mein Garten. Ein Geben und Nehmen. Helga Urban. 2015. 188 S., 27 Farbfotos, geb. ISBN 978-3-8001-1277-7. € 17,90

Ein kleines Büchlein, so recht für graue Novembertage, allerdings nicht voller farbenfroher Gartenbilder und auch kein Lehrbuch der Gartengestaltung oder Pflanzenkunde. Der Gartenmensch, die Autorin ist Mittelpunkt, die ihre Erlebnisse rund um den Garten mit dem Leser teilt. Das sind vorallem Erlebnisse mit Pflanzen, und da der Garten der Autorin nicht sehr groß ist, werden meist kleine "Juwelen" vorgestellt und zwar in weiß, da die Autorin einen weißen Garten bevorzugt. Sicher eine gute Lösung für einen kleinen Garten und mit einem großen Vorbild in England.
Jede Geschichte des umfangreichen Textes wird durch Sprichwörter aufgelockert, von Wilhelm Busch über Goethe bis Rosa Luxemburg und natürlich Karl Foerster.
In den Erzählungen werden sehr viele Facetten des Gärtnerdaseins angesprochen, z. B. die bei jedem mal auftauchenden Zweifel: Soviel Arbeit und Geld für den Garten. Für was? Wozu? Hätte ich nicht lieber...? Um die Arbeit und diesen Zweifel zu minimieren, empfielt die Autorin z. B. auf ein- und zweijährige Pflanzen zu verzichten. Pflanzen, die ganzjährig eine gute Figur machen zu bevorzugen und andere Hinweise für einen pflegeleichteren Garten. In fast allen Geschichten schreibt die Autorin über ihre Gefühle, über ihr Glücklichsein und ihre Zufriedenheit im und durch den Garten und die Übertragbarkeit auf Situationen außerhalb des Gartens.

Ein kleines Lesebuch für Gartenenthusiasten, die mehr über die Freude und das Glück im Garten erfahren möchten. Ein schönes Weihnachtsgeschenk.

Montag, 9. November 2015

Samenstände abschneiden oder nicht?


Man liest immer wieder in der Staudenliteratur, dass die Samenbildung den Pflanzen viel Kraft kostet und sie im nächsten Jahr weniger kräftig austreiben. Seit Jahren lasse ich in meinem naturalistischen Garten die Samenstände bis zum Rückschnitt, etwa Ende Februar, an den Pflanzen. In der Natur schneidet sie auch niemand ab.
Bei der Arktischen Iris (Iris setosa) habe ich jedoch einen gravierenden Nachteil des nicht Abschneidens feststellen müssen. Bei Iris sibirica war das nicht der Fall.


Rechts im Bild wurden die Samenstände entfernt, und es bildeten sich kräftige Fächer. Links blieben sie stehen. Das Stehenbleiben hatte zur Folge, dass kaum neue Fächer entstanden sind. Jetzt im November habe ich sie ausgebuddelt und tatsächlich zeigten die Pflanzen mit Samenständen nur einen kümmerlichen Austrieb für das nächste Jahr (im Bild unten links).

Es zeigt sich mal wieder, das der naturalistische Gartenstil ein umfassendes Wissen über die Pflanzen und ihre Eigenarten erfordert. Mehr zu Iris setosa unter: http://www.wildstaudenzauber.de/Stauden/iris_setosa.htm

Samenstände von Iris sibirica im Winter

Samenstände vom einheimischen Wasserdost

Freitag, 6. November 2015

Modernes Gartendesign


http://www.ulmer.de/Modernes-Gartendesign,L1VMTUVSU0hPUF9ERVRBSUw_U0hPUF9JRD00NzMwNzA0Jk1JRD0zMjEw.html?UID=83BBED6CA92EC6374DFC9C5CFCBC0F6D43C096F9EAA39C77
Modernes Gartendesign. 
Modelliert, minimalistisch, naturalistisch. Philippe und Brigitte Perdereau, Didier Willery. 2015. 320 S., 241 Farbfotos, Flexcover. 
ISBN 978-3-8001-0323-2. € 49,90

In ihrem Buch "Modernes Gartendesign" zeigen die Autoren in wunderbaren Bildern etwa 50 der schönsten Gärten in den Niederlanden, in Deutschland, Belgien, Großbritannien und Frankreich, eingeordnet in drei Hauptströmungen des modernen Gartendesigns, modellierte, minimalistische und naturalistische Gärten. Was darunter zu verstehen ist, ist bereits auf dem Buchcover zu sehen. Minimalistische Gartengestaltungen sind stets das Werk von professionellen Designern, die einen Garten nach den Erwartungen und Wünschen ihres Kunden ersinnen. Sie sind eng mit der Architektur und der Lebensweise ihrer Bewohner verknüpft. Die Palette der Pflanzen ist eingeschränkt und die Pflege ist unkompliziert. Der Garten ist statisch. 
Im Gegensatz dazu wird die Mehrzahl der Naturgärten von den Besitzern selbst gepflanzt und sie entwickeln sich ständig weiter. Sie erfordern eine Pflege, die von botanischen Kenntnissen, z. B. über Standort, Boden und Klima und natürlich Artenkenntnis unterstützt werden muß. Die als modelliert bezeichnete Hauptströmung liegt zwischen den Extremen, minimalistisch und naturalistisch. Den Autoren scheint die Grenze zwischen den Extremen schwimmend. In manchen Gärten werden Formschnitte in eine natürlichere Komposition eingebunden.
Nach mehr als 200 Seiten rechteckiger Wasserbecken und geschnittener Gehölze der modellierten und minimalistischen Gärten zeigt sich bei den naturalistischen Gärten ein Meer aus Blumen und Gräsern. Der Begriff "naturalistisch" ist bisher eher selten in der deutschsprachigen Gartenliteratur zu finden. Es ist ein großes Verdienst des Buches, den naturalistischen Gartenstil hier thematisiert zu haben. Weitere Gedanken dazu finden Sie auf meiner Homepage unter: http://www.wildstaudenzauber.de/Seiten/Gartengestaltung_Naturalistischer_Gartenstil.html.
Leider gibt es im Buch kaum Ausführungen über Entstehung, Verbreitung und Bedeutung, der im Buch gezeigten Gartenstile. Es ist ein schönes Bilderbuch. Die Bezeichnung der abgebildeten Stauden ist sehr hilfreich aber nicht fehlerlos. Auf mehreren Seiten wird z. B. eine orangefarbene Sonnenbraut als Helenium autumnale bezeichnet. Diese ist aber definitiv gelb, wesentlich höher und blüht im Herbst, wie der Name sagt.

Das Buch ist eine reich bebilderte, wertvolle Anleitung den eigenen Garten modern und stilvoll zu gestalten.

Helenium autumnale

Helenium autumnale

Dienstag, 3. November 2015

November-Ende des Gartenjahres?

Nun ist er da, der schlimmste Monat des Jahres, mit dem klassischen Nebel, der sich hier an der Küste auch nicht auflösen will. Die Sonne hat zu wenig Kraft, sagen die Meterologen. Die Blätter fallen je nach Gehölzart früher oder später, doch die Stauden trotzen dem Nebel oder werden sie vom Nebel konserviert? Nur wenige sind schokoladenbraun oder bereits Matsch, wie die Funkien. Ansonsten blüht es noch immer recht reichlich, obwohl es kaum Einer sieht. Man mag ja nicht mal einen Hund vor die Tür setzen.
Vorallem sind es die Astern, die Wildarten und die kleinblütigen Aster novae-belgii. Von einigen werde ich mich trennen, sie blühen zu spät und nehmen den Sommerblühern den Platz weg. Eine solche Trennung von Spätblühern habe ich bereits schon in den vergangenen Jahren durchgeführt. Ihr fielen der Herbst-Eisenhut, die Tataren-Aster u. a. zum Opfer. Der gesamte Bestand an Chrysanthemen, auch die vielgerühmte 'Poesie' und 'Nebelrose' mußten ebenfalls ihren Platz räumen.

Blick aus dem Schlafzimmerfenster im ersten Stock

Blick aus dem Badfenster
Erst die Hälfte der Blüten von Aster oblongifolius ist aufgegangen. Siehe auch Post: http://wildstauden.blogspot.de/2015/10/indian-summer-in-mecklenburg.html

Aster oblongifolius 'October Skies'
Aster oblongifolius 'October Skies'

Aster laevis

unbekannte weiße und rosa Aster novae-belgii

Aster novae-belgii 'Strawberry and Creme'

Aster ageratoides var. ovatus 'Asran'

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Indian Summer in Mecklenburg

Wir haben den Indian Summer in Ost-Kanada erlebt und mußten heute feststellen, dass es in Mecklenburg auch recht bunt sein kann. Aber das ist wohl unterschiedlich zwischen den Jahren. Auch im Garten erscheint es mir in diesem Jahr besonders bunt zuzugehen.
Ein anderes Phänomen ist die Asternblüte. Während im Frühjahr dieses Jahres das Blühen, z. B. der Iris sibirica etwa 14 Tage eher  kam, sind jetzt im Herbst die Asternblüten später. An Hand der Aster oblongifolius 'October Skies' ist das sehr deutlich. Im ersten Bild blüht die Aster bereits am 28.08. 2011 und in diesen Jahr 2015 erst am 20.10. also fast 2 Monate später. Manche Sorte ist noch nicht voll erblüht. Habt Ihr soetwas in diesem Jahr auch bemerkt?

28.08. 2011

20.10. 2015




Ost-Kanada

Prangenberg bei Tessin in MV

unser Garten




Sonntag, 11. Oktober 2015

Alles muss raus!

Ja, dieser Slogan des Handels trifft zum Teil auch auf meinen Garten zu. Die zahlreichen Neuankömmlinge dieses Jahres, die ich aus Samen gezogen habe, wollen nun in den Garten entlassen werden und da muss was raus. Klar! Ich bringe es aber nicht fertig, gesunde Pflanzen auf den Kompost zu entsorgen. Wenn einen dann die prallen Knospen am Wurzelhals anschauen!?
Also, wer noch was braucht, schaue in die Liste:


Große Batzen (10 €):
Polygonum weyrichii
Ligularia tangutica
Ligularia stenocephala
Ligularia veitchii
Peltiphyllum peltatum
Heliopsis helianthoides
Alchemilla mollis
Geranium macrorhizum ‚Balkanum‘
Hosta tokudama?
Fieberklee
Rosa Seerosen
Kräftige Pflanzen aus Aussaat 2015 (5 €):
Thalictrum flavum
Thalictrum aequifolium
Knautia mazedonica
Ligularia sibirica
Patrinia scabiosifolia
Echinacea purpurea
Sedum telephium Wildart
Nepeta kubanica


Hier noch ein paar Bilder vom ersten Bodenfrost des Jahres.