Mittwoch, 25. Februar 2015

Medialer Kram


Da hat mich doch tatsächlich eine meiner Blogleserinnen gefragt: "Was hat Dich eigentlich bewegt, einen Blog zu machen? Du hättest ja auch einfach still vor Dich hingärtnern können. ... Ist das nicht, zusätzlich zur eigentlichen Gartenarbeit, nochmal total aufwendig? Allein der ganze technische Kram würde mich schon abschrecken."

Da ich auch besonders in letzter Zeit darüber nachdenke, welchen Sinn es macht nun schon im fünften Jahr zu bloggen, will ich mal hier eine Antwort versuchen.
Fangen wir hinten an: "Der ganze technische Kram..." Ich denke für die Unterhaltung eines Blogs muss man recht wenig wissen, und wenn man es kann, geht es ganz leicht von der Hand, wie das schreiben einer Mail. Irgendwie ist es auch so wie Mailen, nur das die Adressaten, die man erreichen kann, wesentlich zahlreicher sind. Im letzten Jahres waren es im Mai 5.000 Besucher, aber von diesen haben nur durchschnittlich 15 einen Kommentar verfaßt, also geantwortet.  
Siehe auch mein Blog http://wildstauden.blogspot.de/2014/10/ich-seh-gespenster.html.
Man darf also nicht erwarten, dass man wirklich interessante Diskussionen im Blog erreicht. Oft sind die Kommentare auf "Einen zauberhaften Garten hast Du da!", "Die Blüte ist herrlich!" und so weiter, beschränkt. Ab und zu kommt es vor, dass Gartenfreunde sich nicht trauen, so öffentlich zu schreiben. Dann bekomme ich eine E-mail. Auch gut!

Zeitaufwändig ist das Ganze schon, vorallem wenn man nur mit einem Finger schreiben kann, wie ich. Deshalb benutze ich auch möglichst viele Bilder. 
Warum also? Ein Rückblick:
Ich sehe den "ganzen medialen Kram" als eine Einheit. Im Mittelpunkt steht meine Homepage (www.wildstaudenzauber.de), die ich seit über 20 Jahren aufgebaut habe. Der Grund dafür war, dass ich meine seit etwa 40 Jahren bestehende Stauden-Datei in ein digitales Format bringen wollte und da Mitte der 90er Jahre die Internet-Ära in unserem Institut begann, sollte die Stauden-Datei auch gleich online gehen.

Der alte Dateikasten

Die ersten Karteikarten (im Bild) informierten über meine Lieblingsstauden, die Ligularien. Wichtig war auch immer die Herkunft, und so habe ich alle Bestellformulare (im Bild ein Sonderangebot von Förster-Stauden von 1985) aufgehoben. Bis Heute dokumentiere ich die Herkunft meiner Stauden, allerdings nicht online. Wie krank ist das denn, wird so mancher denken. Ist eben wissenschaftlich und da kann man nicht aus seiner Haut.
Mit den Jahren ist aus der Datei das Stauden-ABC geworden und die Homepage hat Heute  600 Seiten mit mehr als 2000 Bildern. Ich fotografiere schon seit Kindesbeinen gern im Garten. Laut Google Analytics hatte die Homepage im Mai letzten Jahres 10.000 Besucher, etwa doppelt so viele, wie der Blog. 
Doch zurück zum Blog. Den Blog sehe ich als eine Art Angel. Mit ihm ködere ich die Leute, die dann zur HP wechseln. Der "mediale Kram" wird noch durch facebook erweitert. Hier teile ich jeden Post des Blogs aber nur auf meiner Seite, weil die Gruppenadministratoren es nicht gern sehen, und denke, dass die z. Zt. 214 facebook-Freunde und auch andere angelockt werden, den Blog und die HP zu besuchen. Aus diversen facebook-Gruppen bin ich ausgetreten, weil mir das zu flach und kurzlebig war. Twitter u. a. medialer Kram kommt für mich ebenfalls nicht in Frage.
Dazu was das Ganze nun eigentlich gebracht hat, mehr in einem nächsten Blog. Mein einer Finger tut weh ;-( 
Nur so viel, es hat nicht so viel gebracht, wie man erwarten könnte, aber dennoch bin ich sehr zufrieden.
Nachtrag: 

Habe mal in den letzten Tagen gegoogelt, welche Vor- und Nachteile das Bloggen hat, und kann mich da nur den Meinungen im Netz mehr oder weniger anschließen, erspare es mir aber, das Alles mit einem Finger abzuschreiben.

2 Kommentare:

  1. Mach nur weiter mit Deinem "medialem Kram", ich mag das und freue mich. Du stellst viele spannende Stauden in Bild und Wort (mit einem Finger :-) ) vor und ich finde das großartig.
    Außerdem lebst Du Deinen Garten und bringst den Gärtnern Wildstauden näher, die nicht so bekannt sind. Das ist unter anderem Dein Beitrag zur Vielfalt, den ich wichtig finde. "Wat de Buur nich kennt freet he nich". Du zeigst es ihm und er lernt es durch die auch eine Art kennen :-)
    LG Cordula

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  2. Entschuldigung! ... von einer der Nicht-Kommentierer. Man erfreut sich immer an den schönen Beiträgen ohne daran zu denken, dass der Blogger auch Feedback gebrauchen könnte. Ich versuche mich zu bessern.
    Die Herkunft seiner Stauden zu dokumentieren ist doch normal. :-) Zumindest wenn man sich etwas ernsthafter damit beschäftigt. Wenn man z.B. Ableger nimmt von einer Staude, die seit Generationen in einem Dorf herumgereicht wird, dann könnte es sein, dass diese Staude gut angepasst ist an die dortigen Standortbedingungen (Wasser, Boden). Besonders interessant, wenn man passendes Material für schwierige Standorte sucht.
    Noch ein Tip zu Facebook: Wenn Sie dort die Option zum Folgen aktivieren, dann können andere Ihren Beiträgen folgen, ohne dass man befreundet sein muss. Ich finde jetzt aber grad nicht, wo man das einstellen kann.

    Grüsse, Mandy

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