Sonntag, 8. Mai 2016

Blackbox gardening

Wohl jeder Staudenverwender weiß inzwischen was dieser seltsame Begriff beinhaltet. Wenn nicht, hier ist meine Buchrezension von 2014 (http://wildstauden.blogspot.de/2014/06/blackbox-gardening.html). Schon damals schrieb ich: "In meinem eigenen Garten, auf recht fruchtbaren und feuchten Boden habe ich über viele Jahre das Aussamen und auch Wuchern meiner Wildstauden zugelassen. „Hochdynamisch“ entwickelten sich vor allem das Unkraut und die Ungräser. Der Pflegebedarf eines solchen Gartens ist enorm hoch!" Nach nunmehr 5 bis 7 Jahren waren in meinem Garten in vielen Arealen weder die  "Initialpflanzen" noch deren Sämlinge zu finden. Giersch, Quecke und auch die besonders aggresive Winde hatten sich flächendeckend ausgebreitet. Natürlich lassen sich eingewachsene Taglilien,  blattgewaltige Ligularien, Rodgersien, große Knöteriche oder mannshohe Gräserhorste nicht von Giersch & Co. ans Bein pinkeln, aber alle kleineren Pflanzen gehen in der "Blackbox" unter und müssen neu gekauft werden.
Das heißt "Blackbox gardening" eignet sich nach meiner langjährigen Erfahrung keinesfalls für guten Gartenboden.



Die "Blackbox" in der keine gewollten Pflanzen mehr zu sehen sind, steche ich Stück für Stück spatentief und -breit ab. Der Klumpen wird dann solange auf das Spatenblatt geschlagen und immer wieder ausgeschüttelt bis Erde und Pflanzen getrennt sind. Die pflanzlichen Teile kommen in die Schubkarre und zum Kompost, die weißen, dicken Windenwurzeln in die Mülltonne. Die ausgeschüttelte Erde wird anschließend nochmal nach Wurzeln durchsucht. Bei 1000 m² Staudenpflanzungen eine zeitaufwändige Prozedur in die "Blackbox" etwas Licht zu bringen.